📰Es begann mit einem Knall. Genauer gesagt mit einem gewaltigen .....

31.01.2025 00:11 (zuletzt bearbeitet: 31.01.2025 00:38)
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#1 📰Es begann mit einem Knall. Genauer gesagt mit einem gewaltigen .....
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Kapitel 1 von 6: Die Bedrohung durch die Orcs
Ich, Vivisol, Chronist der erhabenen Gilde der Schandmäuler, schreibe euch dies nieder, damit die Nachwelt erfährt, wie ein einziger miserabler Dienstag die friedliche Welt Apfelhain in Chaos, Verderben und unerwartet hohe Steuererhöhungen stürzte.
Es begann mit einem Knall. Genauer gesagt mit einem gewaltigen, rissöffnenden, zeit-und-raum-verzerrenden, königliche-Kürbisfelder-zerstörenden Knall, den man vermutlich in drei Königreichen hören konnte. Wo sich eben noch ein saftiges Feld befunden hatte, stand nun ein schimmerndes, grün pulsierendes Portal von beunruhigender Größe. Krähen flogen auf, Bauern schrieen auf, und ein Huhn explodierte aus ungeklärten Gründen.

König Aaron und die unterbrochene Frühstücksidylle
Währenddessen saß König Aaron gemütlich an seiner Frühstückstafel und war gerade dabei, den ersten Bissen eines königlichen Honigbrotes zu genießen. Sein königlicher Morgen wurde jedoch jäh unterbrochen, als Pucky, der oberste Ritter Apfelhains, mit einer Mischung aus Panik und Testosteron in den Speisesaal stürmte.

„Majestät! Es ist eine Invasion!“

Aaron, noch mit einem Brotkrümel im königlichen Bart, hob eine Augenbraue. „Was für eine Art von Invasion? Die lästige-Steuereintreiber-Art? Die Mein-Schwiegervater-kommt-zu-Besuch-Art? Oder etwa die… oh.“
Ein ohrenbetäubendes Gebrüll hallte durch die Stadt, gefolgt von einem zweiten, noch lauteren Knall. Und dann kam das Kriegshorn.

„Oh, die orkische Art“, seufzte Aaron und schob resigniert sein Frühstück beiseite. „Hätte ich mir doch nur eine andere Woche für Steuererhöhungen ausgesucht.“

Das dunkle Portal und sein äußerst unfreundlicher Inhalt
Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen, erzitterte der Palastboden. Draußen strömte eine Armee von grünhäutigen, speicheltriefenden, waffenschwingenden Ungeheuern aus dem Portal, als hätte jemand eine besonders aggressive Dose Würmer geöffnet. An ihrer Spitze: Wal’zan, der Hexenmeister.

Wal’zan war nicht einfach nur ein gewöhnlicher böser Zauberer. Nein, nein. Er war der Typ Zauberer, der einen dunklen Monolog hält, während er seine eigenen Schatten bewundert. Sein Mantel wehte auf theatralische Weise im Wind (auch wenn niemand genau wusste, woher dieser Wind kam), seine Augen leuchteten unnatürlich grün, und er sah aus, als würde er mit jedem gesprochenen Wort den Tod höchstpersönlich beleidigen.

„Sterbliche Würmer von Apfelhain! Zittert vor der Macht von Wal’zan und der unaufhaltsamen Kraft der Stix!“

Es folgte eine dramatische Pause. Ein Bauer hob zögerlich die Hand. „Äh… Was genau ist Stix?“

Wal’zan seufzte tief. „Ehrlich? Niemand weiß das? Wirklich? Es ist die dunkle Essenz des Lebens selbst! Sie saugt Seelen aus, verwandelt Menschen in monströse Kreaturen und verleiht mir grenzenlose Macht! Warum weiß das niemand?

Die versammelten Orcs nickten eifrig, während der Bauer sich langsam hinter einem umgekippten Karren versteckte.

Der magische Notfallplan und die widerwillige Magierin
Währenddessen bereitete sich Black_Esmeralda, die wohl grummeligste Magierin Apfelhains, auf das Schlimmste vor. Sie hatte sich gerade erst aus dem Bett gequält, als der erste Explosionsschock sie unsanft an ihre Lebensentscheidungen erinnerte. Nun stand sie mit einem dampfenden Becher Kaffee auf der Mauer der Stadt und betrachtete das Elend vor sich.


„Ich hasse Dienstage“, murmelte sie und nahm einen Schluck.

„Wir brauchen einen Plan!“, rief Pucky, der mit gezogenem Schwert neben ihr stand.

Esmeralda blinzelte ihn müde an. „Ja. Hier ist einer: Ich zaubere einen Schutzwall, wir beten zu jedem verfügbaren Gott, und dann überlegen wir uns einen besseren Plan.“

„Funktioniert das wirklich?“ fragte Aaron, der nun ebenfalls auf der Mauer stand und die wütende Horde betrachtete.

„Nein, aber es gibt uns Zeit, weiter darüber nachzudenken.“

Mit einem theatralischen Schwung ihrer Hände ließ Esmeralda eine magische Barriere entstehen, die das Stadttor schützte. Ein grelles Leuchten flammte auf, doch sie wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis Wal’zan einen Weg fand, es zu durchbrechen.

Der Müller, das Opfer und das Wehklagen
Inmitten der Stadt liefen die Bewohner umher, einige bewaffnet mit Mistgabeln, andere mit Töpfen und Pfannen. Das Chaos war perfekt. Noch schlimmer wurde es, als ein besonders beleibter Müller in die Hände der Orcs fiel.

„Wir haben ein Opfer für die Stix-Magie!“, brüllte einer der Orcs triumphierend.

„Oh, wunderbar“, murmelte der Müller, während er weggezerrt wurde. „Ich wollte sowieso mal eine Diät anfangen.“

Doch so amüsant der Sarkasmus des Müllers auch war, die Situation war ernst. Die Orcs kamen immer näher, Wal’zan beschwor bereits dunkle Flammen in seinen Händen, und die Barriere begann erste Risse zu zeigen.

Aaron sah zu Esmeralda. „Was jetzt?“

„Ich hoffe, du hast einen besseren Plan als meiner“, sagte sie trocken.

Aaron seufzte. „Ich hatte gehofft, ich könnte mich noch ein paar Jahre davor drücken, König zu sein.“

Die Schlacht um Apfelhain hatte begonnen. Und mit ihr ein Konflikt, der mehr als nur eine Stadt in den Abgrund reißen könnte…

Kapitel 2 von 6: Fuchhur – Der ehrenhafte Häuptling
Während in Apfelhain das Chaos wütete, tobte in den Reihen der Orcs ein ganz anderer Kampf – einer, der nicht mit Schwertern, sondern mit Zweifeln geführt wurde. Fuchhur, Häuptling des Teufels-Clans, ein Krieger von beachtlicher Statur und noch beachtlicherem Bart, ritt mit seiner Horde durch das neu eroberte Land. Doch statt Triumph fühlte er nur eine wachsende Beklemmung.


Die Orcs waren Krieger, das war ihr Leben. Aber dies? Dies war etwas anderes. Dies war kein Krieg um Ehre oder Land – es war ein Krieg um Zerstörung, genährt von Wal’zans finsterer Magie. Und Fuchhur hasste es.

„Sag mir, Krag’oth, seit wann töten wir ohne Sinn?“ fragte Fuchhur, während sie durch die Ruinen eines niedergebrannten Dorfes ritten. Krag’oth, ein massiger Orc mit der subtilen Grazie eines wütenden Nashorns, kratzte sich am Kopf.

„Seit… immer?“ erwiderte er nachdenklich.

„Nein!“, knurrte Fuchhur. „Wir kämpfen für Stärke, für Ruhm, für unser Volk! Aber was tun wir hier? Wir brennen Felder nieder, wir töten Menschen, die nicht einmal eine Waffe tragen – und das alles für einen Magier, der unsere Seelen aussaugt wie ein verdammter Parasit!“

Krag’oth schnaubte. „Aber er gibt uns Macht.“

„Macht?“ Fuchhur spuckte auf den Boden. „Dann sieh dir das an.“
Vor ihnen lag ein weiteres Opfer von Wal’zans Stix-Magie. Ein einst mächtiger Orc, nun eine leblose Hülle mit schwarzen, verrottenden Adern, die über seine Haut krochen. Er war nicht gefallen – er war ausgesaugt worden. Fuchhurs Hände ballten sich zu Fäusten.

„Das ist nicht unser Weg.“

Die Geburt einer neuen Hoffnung
Während Fuchhur gegen seine inneren Dämonen kämpfte, geschah etwas, das seine Welt endgültig erschütterte: Seine Frau, Mraza, brachte während des endlosen Marsches durch die fremden Lande einen Sohn zur Welt. Ein Kind in Zeiten des Krieges – ein Symbol der Zukunft inmitten der Vernichtung.

„Ein Sohn“, murmelte Fuchhur und hielt das winzige Bündel in seinen gewaltigen Händen. Ka’el, so hatte Mraza ihn genannt. „Was für eine verfluchte Welt hinterlassen wir dir nur, kleiner Krieger?“

In diesem Moment wusste er es. Wal’zan musste gestürzt werden.

Der Beginn des Widerstands
Doch wie lehnt man sich gegen einen Hexenmeister auf, der in der Lage war, einen mit einem Fingerschnippen in einen faulenden Klumpen zu verwandeln? Sehr, sehr vorsichtig.

Fuchhur begann, heimlich Verbündete zu suchen. Nicht jeder Orc war begeistert von der dunklen Magie, die Wal’zan mit sich brachte. Manche hatten Angst, andere erkannten die drohende Gefahr. Aber eine Rebellion? Das war Wahnsinn.

„Du bist verrückt“, zischte Krag’oth, als Fuchhur ihm in der Dunkelheit des Lagers seinen Plan offenbarte.

„Vielleicht. Aber lieber sterbe ich im Kampf für unsere Zukunft, als Wal’zans nächstes magisches Experiment zu werden.“

Krag’oth überlegte lange. Dann nickte er langsam. „Dann lass es uns tun.“

Und so begann es – der erste Funke des Widerstands inmitten der Horde. Fuchhur wusste, dass er nicht allein kämpfen konnte. Er würde Verbündete brauchen. Vielleicht sogar… bei den Menschen.
Doch vorerst blieb er ein Schatten in den eigenen Reihen, ein Anführer mit einer geheimen Mission: Seine eigene Rasse zu retten, bevor Wal’zan sie alle in den Abgrund riss.


Kapitel 3 von 6: Die Menschen von Apfelhain
In Apfelhain roch es nach Angst. Nach Schweiß, nach rußgeschwärzten Mauern und nach all den Träumen, die gerade dabei waren, von orkischen Stiefeln zertreten zu werden. König Aaron stand auf den Mauern der Stadt, die Arme hinter dem Rücken verschränkt, und starrte auf die dunkle Masse, die sich am Horizont sammelte.

„Nun“, murmelte er, „es könnte schlimmer sein.“

Pucky, sein treuester Ritter, zog die Stirn kraus. „Inwiefern?“

„Sie könnten unsere Weinvorräte schon geplündert haben.“

Pucky blinzelte. „Sire, ich fürchte, wir haben andere Sorgen.“

Tatsächlich. Denn zwischen Apfelhain und den marodierenden Orc-Horden lag nicht viel mehr als ein paar zu schwach befestigte Holzbarrieren, ein paar Dutzend verzweifelte Bauern mit Mistgabeln und eine Magierin, die gerade mit einer Handvoll Kräuter in ihrer Teetasse rührte, als wäre dies nicht der Anfang vom Ende.

Black_Esmeralda und die bittere Realität
Black_Esmeralda, ihres Zeichens eine der mächtigsten (und gleichzeitig am meisten genervten) Magierinnen Apfelhains, sah die anrückenden Orcs mit einem Gesichtsausdruck, der irgendwo zwischen Resignation und Mordlust schwankte.

„Ihr wollt mir also sagen“, begann sie, „dass eine Legion blutrünstiger Berserker mit Axt-Fetisch auf dem Weg ist und wir uns dagegen mit ein paar ungewaschenen Bauern, einer Handvoll Ritter und einem sehr wütenden Schaf verteidigen sollen?“

„Es ist ein besonders entschlossenes Schaf“, warf Pucky ein.

„Ach, das ändert natürlich alles.“

Aaron, mittlerweile vollkommen mit sich im Reinen, dass er diesen Tag hassen würde, rieb sich die Schläfen. „Könnt Ihr uns mit Magie helfen oder nicht?“

Esmeralda nahm einen tiefen Schluck Tee. „Natürlich kann ich das. Aber ehrlich gesagt würde ich viel lieber nach Norden reisen, in eine gemütliche Hütte, weit weg von all dem hier. Leider lässt mich meine Moral nicht.“

„Dann unterlassen Sie bitte den Sarkasmus und tun, was Sie tun müssen.“

Esmeralda seufzte theatralisch, schwenkte ihren Zauberstab – und mit einem donnernden Krachen entstand eine schimmernde magische Barriere um die Stadt.

Der Kriegsrat der Verzweiflung
Während die Orcs immer näher rückten, versammelten sich die führenden Köpfe Apfelhains um einen viel zu kleinen Tisch in einem viel zu engen Raum. Die Stimmung war gereizt.

„Wir brauchen einen Plan!“, rief Pucky. „Irgendjemand? Irgendetwas?“

„Wir könnten sie zu einem Festmahl einladen und hoffen, dass sie sich überfressen?“ schlug ein besonders optimistischer Hofbeamter vor. Niemand lachte.

Aaron sah sich um. „Gut, wir haben zwei Möglichkeiten: Wir kämpfen oder wir ergeben uns. Ich für meinen Teil mag mein Königreich unversehrt, also ist die Entscheidung klar. Wir kämpfen.“

Pucky zog sein Schwert. „Dann wird es ein ehrenvoller Kampf!“

Esmeralda rieb sich die Schläfen. „Oder ein sehr kurzer.“

Doch da, mitten in der Diskussion, geschah etwas Unvorhergesehenes. Die Stadtwache stürzte herein, außer Atem und mit weit aufgerissenen Augen.

„Majestät! Wir haben… wir haben eine Gefangene gemacht!“

Garona und das gefährliche Angebot
Die Gefangene, wie sich herausstellte, war keine gewöhnliche Orc-Kriegerin. Sie war Garona – halb Mensch, halb Orc, mit einem Blick, der jeden Soldaten auf der Stelle hätte töten können. Ihre Hände waren gefesselt, aber ihre Haltung zeigte keine Spur von Unterwerfung.

„Ihr werdet verlieren“, sagte sie trocken, als sie vor den König gezerrt wurde.

Aaron musterte sie. „Das hören wir oft.“

„Nein“, entgegnete Garona, „ihr versteht nicht. Dies ist kein Krieg, den ihr gewinnen könnt. Wal’zan ist kein bloßer Feldherr – er ist eine Plage. Und wenn ihr mich am Leben lasst, kann ich euch vielleicht zeigen, wie man ihn aufhält.“

Pucky sah sie misstrauisch an. „Warum sollten wir dir vertrauen?“

Garona zuckte mit den Schultern. „Ihr müsst nicht. Aber wenn ihr es nicht tut, seid ihr alle tot.“

Die Stille, die darauf folgte, war schwer wie ein Berg. Aaron lehnte sich zurück und sah seine Berater an.

„Tja“, sagte er schließlich. „Das ist doch mal ein interessantes Angebot.“

Während draußen die Orcs näher kamen, wusste jeder im Raum, dass dieser Moment der Beginn einer neuen, unerwarteten Allianz sein könnte. Oder das Ende von allem.

Kapitel 4 von 6: Das erste Aufeinandertreffen
Die Nacht war angebrochen, und mit ihr kam das Unheil. Das Schlachtfeld vor den Toren Apfelhains war in gespenstisches Licht getaucht – flackernde Fackeln warfen lange, bedrohliche Schatten, während sich die Orc-Horde langsam aber unaufhaltsam näherte. Das rhythmische Klirren von Rüstungen, das Brüllen der Kriegsbestien und der abscheuliche Gestank von ungewaschenen Kriegern ließen keinen Zweifel daran: Die Hölle war pünktlich erschienen.

König Aaron stand auf der Mauer, die Arme über der Brust verschränkt, und betrachtete die herannahende Katastrophe mit einer Mischung aus Missmut und Resignation. Neben ihm knirschte Pucky nervös mit den Zähnen.

„Vielleicht wollen sie nur reden?“ versuchte es der Ritter hoffnungsvoll.

Aaron schnaubte. „Natürlich. Bestimmt haben sie Kuchen und Tee dabei.“

„Dann wäre ich für Apfelkuchen“, murmelte Pucky.

Doch als plötzlich ein gewaltiges Kriegshorn die Stille zerriss und eine donnernde Stimme die Nacht erfüllte, war klar: Es gab keinen Kuchen. Nur Krieg.

Die Ankunft von Wal’zan und die allgemeine Ratlosigkeit
Mit der Eleganz einer explodierenden Kuh tauchte Wal’zan, der berüchtigte Hexenmeister, in der ersten Reihe der Orcs auf. Sein Mantel wehte dramatisch im Wind, seine Augen leuchteten grün, und um ihn herum waberte ein dunkler Nebel, der sehr wahrscheinlich nach verbrannten Seelen und schlechter Laune roch.

„Sterbliche!“, donnerte seine Stimme über das Feld. „Ich bin Wal’zan! Gebieter der Stix-Magie! Vernichter der Schwachen! Und ich fordere die uneingeschränkte Herrschaft über Apfelhain!“

Aaron rieb sich die Schläfen. „Warum schreien diese Leute immer?“

„Dramatische Wirkung?“, schlug Black_Esmeralda vor, während sie mit gelangweilter Miene eine magische Barriere um die Stadt aufrechterhielt.

Wal’zan hob die Arme, und die Stix-Magie begann sich zu bewegen. Schatten krochen über den Boden, verzerrten die Luft und ließen die Erde selbst zu beben beginnen. Doch dann – eine unerwartete Wendung.

„Lasst mich mit ihnen sprechen!“

Eine Gestalt trat vor die Orc-Reihen: Garona. Halb-Orcin, halb Mensch, und offenbar die einzige Person auf dem Feld mit einem Funken gesunden Menschenverstand.

„Was zum…?“, begann Pucky, wurde aber von Aaron unterbrochen.

„Interessant. Sehr interessant.“

Diplomatie mit einer Axt im Rücken
Garona trat zwischen die Fronten und hob die Hände. „Ich kann vermitteln! Ich kann diesen Krieg verhindern!“

Hinter ihr hörte man bereits Orcs murmeln. „Warte, wir wollten kämpfen…“ – „Darf man das?“ – „Das ist doch kein richtiger Überfall mehr!“

Wal’zan hingegen verzog keine Miene. Er betrachtete Garona mit dem Blick eines Mannes, der gerade realisiert, dass sein bester Henker zur Gewerkschaft gewechselt ist.

„Verräterin“, zischte er. „Du hast keine Ahnung, welche Macht ich entfesseln werde.“

„Oh, doch“, entgegnete Garona. „Und genau deshalb versuche ich, dich aufzuhalten.“

Ein Moment der Stille. Dann ließ Wal’zan ein höhnisches Lachen erklingen.

„Lächerlich! Was willst du tun? Eine Friedenskonferenz abhalten? Mit Blumen werfen?“

Garona zog ein Schwert.

„Eigentlich hatte ich mehr an eine alternative Lösung gedacht.“

Das war das Signal. Chaos brach aus.

Der Kampf beginnt – und niemand hat Zeit für Unsinn
Die Orcs brüllten auf, die Menschen schrien Befehle, und in weniger als einem Wimpernschlag explodierte das Schlachtfeld in purem Wahnsinn. Es war ein Kampf der Extreme – rohe Gewalt gegen verzweifelte Verteidigung, dunkle Magie gegen heroischen Wahnsinn.

Pucky warf sich in den Kampf, schwang sein Schwert mit der Effizienz eines wütenden Bäckers, der herausfindet, dass jemand die letzte Brezel genommen hat. Black_Esmeralda schleuderte Feuerbälle und Flüche durch die Luft, während sie gelegentlich über das mangelnde Stilbewusstsein der Orcs meckerte.

Garona hingegen tat, was sie am besten konnte – sie kämpfte und überlebte. Ihr Schwert blitzte im Mondlicht, als sie Wal’zans Schergen niedermähte, stets auf der Suche nach einer Gelegenheit, den Hexenmeister selbst zu Fall zu bringen.

Wal’zan und sein unerwartetes Problem
Doch während das Chaos tobte, bemerkte Wal’zan ein unerwartetes Problem: Seine Magie hatte keine vollständige Kontrolle mehr über die Orcs. Fuchhur, der ehrenhafte Häuptling des Teufels-Clans, kämpfte nicht an seiner Seite – er kämpfte gegen ihn. Und das bedeutete nur eines: Rebellion lag in der Luft.

Als Wal’zan erkannte, dass sich sein eigener Plan langsam gegen ihn wandte, schloss er die Augen und murmelte eine dunkle Beschwörung. Der Himmel verdunkelte sich. Die Schatten wurden dichter. Eine unheilige Kraft begann sich aufzubauen.

„Das wird uns alle vernichten!“, rief Garona, als sie das Ritual erkannte.

Aaron knurrte. „Na, da hätten wir uns auch gleich einfach alle ins Meer werfen können.“

„Wir müssen ihn aufhalten!“, schrie Black_Esmeralda, während sie versuchte, einen Gegenzauber zu wirken.

Doch es war zu spät.

Mit einem einzigen, letzten, ohrenbetäubenden Knall entfesselte Wal’zan eine Welle der Stix-Magie – und die Welt selbst schien für einen Moment den Atem anzuhalten.
Was nun folgte, würde das Schicksal Apfelhains für immer verändern…

Kapitel 5 von 6: Der Verrat und die Entscheidungsschlacht
Ein kalter Wind fegte über das Schlachtfeld. Der Himmel, einst nur von dunklen Wolken durchzogen, war nun ein chaotisches Gewirr aus zuckenden Blitzen, verzweifelten Schreien und der unheiligen Aura der entfesselten Stix-Magie. Wo einst tapfere Krieger standen, blieben nur verbrannte Schatten im Boden zurück.

Inmitten dieses unheilvollen Spektakels stand Fuchhur, der ehrenhafte Häuptling des Teufels-Clans, mit einem Blick, der ganze Armeen hätte zerschmettern können. Seine Axt ruhte schwer in seiner Hand, nicht vor Erschöpfung, sondern vor der Last seiner Entscheidung.

„Wal’zan!“ brüllte er mit einer Stimme, die über das Chaos hinwegfegte wie ein Sturm. „Deine dunkle Magie frisst nicht nur unsere Feinde – sie frisst UNS! Das ist kein Sieg! Das ist Wahnsinn!“

Wal’zan, mit einem selbstgefälligen Grinsen auf den Lippen, drehte sich langsam um. „Ach, Fuchhur“, sagte er in einem gönnerhaften Ton. „Ich hatte gehofft, du würdest schlauer sein. Stärke bedeutet, sich anzupassen. Du kannst Teil dieses neuen Zeitalters sein – oder du kannst sterben.“

Fuchhurs Antwort war einfach: Er hob seine Axt und rannte auf Wal’zan zu. Ein letzter Schrei der Wut hallte über das Schlachtfeld.

Das Ende eines Kriegers
Für einen kurzen Moment glaubten einige der Orcs, dass ihr Häuptling tatsächlich den Wahnsinnigen vor ihnen zu Fall bringen könnte. Doch Wal’zan war kein normaler Gegner. Mit einer mühelosen Handbewegung formte er eine klaffende Schattenklinge aus purer Stix-Energie – und bevor Fuchhur ihn erreichen konnte, durchbohrte ihn die finstere Macht.

Ein erstickter Laut kam über die Lippen des Häuptlings, als seine Lebensenergie ihm entrissen wurde. Die Orcs hielten den Atem an. Ihr stärkster Krieger – ihr Anführer – fiel langsam auf die Knie.

„So endet der letzte Narr, der glaubte, Ehre sei mehr wert als Macht“, murmelte Wal’zan und ließ Fuchhurs leblose Hülle zu Boden sinken.

Einige Orcs brüllten vor Zorn, andere ließen ihre Waffen fallen. Chaos breitete sich aus. Doch das wahre Drama spielte sich nicht hier ab – sondern in Apfelhain.

Der letzte Befehl von König Aaron
In den Straßen der belagerten Stadt kämpften die Menschen mit dem Mut der Verzweiflung. Pucky riss seine Klinge durch einen Orc, trat einem zweiten in den Bauch und brüllte: „HALTET DIE LINIE! HÖRT NICHT AUF ZU KÄMPFEN!“

Black_Esmeralda stand auf dem zentralen Platz, ihre Hände glühten vor magischer Energie. Doch ihr Blick wanderte immer wieder zum Königspalast, wo sich Aaron zurückgezogen hatte. Sie wusste, dass er etwas plante – und es würde niemandem gefallen.

Aaron saß auf seinem Thron, sein Gesicht vom Flackern der Fackeln erleuchtet. Vor ihm stand Garona, die Halb-Orcin, deren Loyalität niemand so recht einschätzen konnte.

„Ich brauche dich für eine letzte Tat“, sagte der König ruhig.

Garona blinzelte. „Was für eine Tat?“

Aaron stand auf, zog sein Schwert – und reichte es ihr. „Töte mich.“

Das Opfer des Königs
„Was?!“ Garona wich entsetzt zurück. „Ich… ich verstehe nicht.“

Aaron seufzte. „Du willst Frieden zwischen Orcs und Menschen? Dann brauchst du ihren Respekt. Und wie gewinnst du den Respekt der Orcs? Du tötest einen König.“

Garona zitterte. „Es gibt andere Wege…“

„Nein, gibt es nicht.“ Aaron trat näher. „Ich sterbe so oder so, Garona. Lass es nicht umsonst sein.“

Draußen tobte der Kampf weiter. Wal’zan beobachtete amüsiert, wie die Stadt in Flammen aufging. Doch dann – ein gewaltiger Ruf aus dem Palast.

Garona trat hinaus – mit Aarons Blut an ihrem Schwert.

Die Orcs verstummten. Die Menschen keuchten entsetzt auf. Pucky fiel auf die Knie. Black_Esmeralda ließ ihren Zauberstab sinken.

Wal’zan, der all dies beobachtet hatte, begann zu lachen. „Ein faszinierender Zug, wirklich. Aber du vergisst eines: Ich bin immer noch hier.“

Garona sah ihn an – und ein unheilvolles Glitzern trat in ihre Augen.

„Noch.“

Das Schicksal wendet sich
Die Orcs, erschüttert von Fuchhurs Tod und Garona’s Tat, gerieten ins Wanken. Einige von ihnen fielen auf die Knie, andere begannen, sich gegen Wal’zan zu wenden. Die Magierin Black_Esmeralda, deren Trauer in Wut umgeschlagen war, sammelte eine so massive Menge an Energie, dass selbst die Luft um sie herum flimmerte.

„Ich habe genug von diesem Unsinn“, knurrte sie und begann, den mächtigsten Zauber zu wirken, den Apfelhain je gesehen hatte.

Pucky, der mittlerweile sein Schwert aufhob, funkelte Wal’zan an. „Wenn du glaubst, dass das hier vorbei ist… dann hast du Apfelhain unterschätzt.“

Wal’zan, der sich gerade noch sicher gefühlt hatte, verzog langsam das Gesicht. Zum ersten Mal in seinem Leben… hatte er Zweifel.

Und dann brach die Hölle los.

Die letzte Schlacht um Apfelhain hatte begonnen.

Kapitel 6 von 6: Der Erwachte Chronist
Ich, Vivisol, Chronist der ehrwürdigen Gilde der Schandmäuler, setze mich hiermit offiziell in die Annalen der Geschichte ein – und das in einem Zustand, den man wohl als 'posttraumatischen Zockerwahnsinn' bezeichnen könnte. Denn, verehrte Leserinnen und Leser, es stellt sich heraus: ALLES WAR NUR EIN VERDAMMTER TRAUM.

Ja, ihr habt richtig gelesen. Ein einziger, von einer exzessiven Nacht voller World of Warcraft, Die Siedler und mindestens drei Litern koffeinhaltiger Getränke verursachter, abgrundtief irrsinniger Traum.

Die Offenbarung am Morgen danach
Ich wachte schweißgebadet auf, mein Gesicht halb im Keyboard vergraben, der Abdruck von WASD liebevoll auf meiner Stirn eingeprägt. Die Geräusche der epischen Schlacht hallten noch in meinem Kopf nach, als ich müde den PC-Bildschirm anstarrte – und dann sah ich es:

AARON WAR ONLINE.

Ein kleines Discord-Fenster blinkte auf: Aaron: „Hey, hast du gestern auch so lange gezockt? Krasses Event, oder?“

Mein Herz setzte für einen Moment aus. War das möglich? War der edle König von Apfelhain, der sich selbst geopfert hatte, tatsächlich nur… mein Freund Aaron aus der Gilde Schandmäuler?!

„…Oh. Oh nein.“

Die Erkenntnis eines gebrochenen Mannes
Ich klappte den Laptop zu, atmete tief durch und schüttelte den Kopf. Natürlich. Natürlich war es nur ein Traum gewesen. Kein Wal’zan, kein Fuchhur, kein epischer Verrat. Nur eine zu lange Nacht voller Quests, zu vieler epischer Cinematics und meiner wild überhitzten Fantasie.

Aber, und das muss betont werden: WAS FÜR EIN VERDAMMT GUTER TRAUM.

Trotzdem – es wurde Zeit für einige tiefgreifende Änderungen in meinem Leben.

Lektionen fürs Leben (und für das nächste Game-Update)
1. Ich sollte nicht mehr nach Mitternacht World of Warcraft und Die Siedler in einem Multitasking-Wahnsinn parallel spielen.

2. Stix-Magie existiert nicht. Es sei denn, Blizzard fügt es ins nächste Add-On ein – dann verklage ich sie wegen Traumdiebstahls.

3. König Aaron lebt. Das beruhigt mich irgendwie – auch wenn ich mich jetzt vor ihm rechtfertigen muss, warum ich ihm in meinem Kopf einen dramatischen Märtyrertod verpasst habe.

4. Ich brauche dringend Schlaf.


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31.01.2025 07:06
#2 RE: 📰Es begann mit einem Knall. Genauer gesagt mit einem gewaltigen .....
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Ich wünschte ich könnte wirklich zaubern

Vielen Dank Vivi, mein Tag beginnt mit einem Lachen


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31.01.2025 18:39
#3 RE: 📰Es begann mit einem Knall. Genauer gesagt mit einem gewaltigen .....
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Diese tolle Art der Erzählung... Welch eine Phantasie!!!! ...die allen ein Lächeln beim lesen ins Gesicht zaubert... Du solltest mal über ein Buch nachdenken!!!


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