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📰Die Geschichte von Luna_SH dem Pferdemädchen
#1 📰Die Geschichte von Luna_SH dem Pferdemädchen

Ich, Vivisol Chronist der Gilde GDSM erzähle euch heute die Geschichte von Luna_SH dem Pferdemädchen aus Apfelhain.
Kapitel 1: Apfelhain erwacht
In Apfelhain war der Morgen stets von einer friedlichen Stille erfüllt, nur unterbrochen vom gelegentlichen Wiehern der Pferde und dem mürrischen Gackern der Hühner, die offenbar mit ihrer gesamten Existenz unzufrieden waren. Die Sonne schob sich langsam über den Horizont und tauchte den kleinen Hof in goldenes Licht. Für die meisten Bewohner des Ortes begann der Tag gemächlich – außer für Luna.
Luna war bereits auf den Beinen, bevor die ersten Sonnenstrahlen die Spitze des alten Glockenturms berührten. Ihre zerzausten Haare hatten sich im Schlaf zu einem kunstvollen Nest aus Wirrwarr und Stroh verheddert, ein Zeichen ihres unermüdlichen Einsatzes im Stall. Mit einem herzhaften Gähnen trat sie aus der kleinen Holzhütte, die sie ihr Zuhause nannte, und begrüßte den neuen Tag mit einer Mischung aus Begeisterung und verschlafener Ungeschicklichkeit.
„Guten Morgen, Apfelhain! Und guten Morgen, du dickköpfige Plüschkatastrophe!“, rief sie, während sie ihrer besten Freundin entgegenlief – der alten Stute Naya. Die blinde Stute stand bereits an der Koppel und tat, als hätte sie Luna nicht gehört. Doch ihre zuckenden Ohren verrieten sie.
„Ah, du ignorierst mich also wieder?“, seufzte Luna und kramte eine Möhre aus ihrer Tasche. Kaum war das orangefarbene Leckerli sichtbar, bewegte sich Naya mit der Geschwindigkeit eines jungen Fohlens auf sie zu.
„Dachte ich mir. Deine Liebe ist käuflich, du Verräterin!“, lachte Luna und kraulte die alte Stute am Hals. Die beiden hatten eine besondere Verbindung, die über Worte hinausging. Seit Jahren war Naya Lunas engste Vertraute, ihre Geheimnishüterin, ihr vierbeiniger Seelenverwandter. Während andere Mädchen ihre Zeit mit Verlobungsplänen oder Schneiderkursen verbrachten, saß Luna im Stall und diskutierte mit einer Stute über die Ungerechtigkeiten des Lebens.
Doch nicht jeder war so angetan von dieser ungewöhnlichen Freundschaft. König Aaron, der in Apfelhain das letzte Wort hatte, beobachtete Lunas Fixierung auf das alte Pferd mit skeptischem Stirnrunzeln. „Ein blindes Pferd ist eine Last“, pflegte er zu sagen. „Kein Arbeitstier, kein Reittier – nur ein nutzloser Fresser.“
Natürlich ignorierte Luna diesen Unsinn standhaft. Was wusste ein König schon von Liebe? Vermutlich so viel wie eine Kuh vom Stricken.
Kapitel 2: Ein königlicher Pferdeskeptiker
König Aaron war ein Mann mit Prinzipien, und eines dieser Prinzipien lautete: Tiere hatten einen Zweck zu erfüllen. Und wenn sie diesen nicht mehr erfüllten, dann... nun, dann wurden sie eben ersetzt. Diese kalte Logik war etwas, das Luna zutiefst verabscheute. Während der König mit erhobenem Haupt über seine Untertanen wachte, wachte Luna mit Matsch an den Stiefeln über ihre geliebte Naya.
Eines Morgens, als Luna Naya mit einer extra großen Portion Heu verwöhnte, erschien Aaron höchstpersönlich am Stall. Sein Umhang flatterte theatralisch im Wind – ein Schauspiel, das Luna bereits gewohnt war. Der Mann war eine wandelnde Oper.
„Luna“, begann er mit seiner gewohnt tiefen, alles durchdringenden Stimme, „dieses Pferd ist alt. Seine besten Jahre sind vorbei. Es kostet Futter, Zeit und Platz. Hast du nicht darüber nachgedacht, dass es vielleicht Zeit ist... sich zu verabschieden?“
Luna drehte sich langsam zu ihm um und verschränkte die Arme vor der Brust. Ihre Augen funkelten herausfordernd. „Und hast du darüber nachgedacht, dass es vielleicht Zeit ist, eine sinnvollere Verwendung für deinen Umhang zu finden? Vielleicht als Picknickdecke?“
Ein verärgerter Laut entwich dem König, doch Luna ließ ihn nicht zu Wort kommen. „Naya mag alt sein, aber sie ist nicht nutzlos. Und wenn du es wagst, auch nur in ihre Nähe zu kommen mit deinen Abschiedsgedanken, dann garantiere ich dir, dass du dein Spiegelbild im Wasser bald ohne Zähne betrachten musst.“
Aaron seufzte schwer. „Du bist hoffnungslos, Luna.“
„Und du bist herzlos, Aaron.“
Ein kurzer Moment der Stille. Dann zog der König seinen Umhang fester um sich und marschierte davon, als hätte er nie an diesem Gespräch teilgenommen. Doch Luna wusste: Der Kampf um Nayas Zukunft war noch nicht vorbei.
Kapitel 3: Ein Wunder namens Fohlen
Es begann mit einer Kleinigkeit. Einer winzigen, kaum wahrnehmbaren Veränderung in Nayas Verhalten.
Luna, die jeden Atemzug der alten Stute kannte, bemerkte es sofort. Zunächst war es nur ein merkwürdiges Schnauben, eine gewisse Unruhe, die sich in Nayas Bewegungen zeigte. Dann folgte das Scharren mit dem Huf – nicht das übliche „Ich-will-mehr-Heu“-Scharren, sondern ein tiefgehendes, fast instinktives Wühlen in der Erde. Und schließlich… das Tanzen.
Ja, das Tanzen.
Naya hob ihre Hufe in eleganten Bögen an, drehte sich auf der Stelle und zeigte flüchtige, aber präzise Bewegungen, die Luna nur aus Geschichten kannte. Es war, als wäre ein vergessenes Echo aus der Vergangenheit in ihr erwacht. Die einstige Dressurkönigin, die Grande Dame der Pferdekunst, war zurück – wenn auch nur für einen Moment.
Luna beobachtete sie mit offenem Mund.
„Was zur Apfelhain-Hölle machst du da, du alte Schwindlerin?“
Naya schnaubte nur und machte eine letzte, stolze Pirouette, bevor sie in ihr gewohntes, gemächliches Dasein zurückfiel.
Das ließ Luna keine Ruhe. Sie verbrachte die folgenden Tage in angespannter Neugier, beobachtete Naya aus den Augenwinkeln, kramte in alten Erinnerungen und legte sich Theorien zurecht. War es eine Art nostalgischer Anfall? Eine Reaktion auf das Wetter? Ein Hinweis auf etwas Tieferes?
Dann kam die Nacht, die alles veränderte.
Es begann mit einem leisen Geräusch, irgendwo zwischen einem Seufzen und einem Stöhnen. Es weckte Luna aus dem Schlaf, und sie wusste instinktiv, dass etwas nicht stimmte.
Noch im Halbschlaf stolperte sie aus ihrer Hütte, ihre Füße fanden automatisch den Weg zum Stall. Der Mond tauchte Apfelhain in ein gespenstisches Licht, und ein kalter Windzug ließ sie erschaudern.
Als sie den Stall erreichte, hielt sie kurz inne.
Naya stand in ihrer Box, der Körper schweißnass, ihre Muskeln zuckten unter dem Fell. Ihr Atem ging schwer, und sie trat unruhig von einem Huf auf den anderen.
Luna erstarrte.
Dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen.
„Oh. Mein. Gott.“
Ein Fohlen.
Naya war trächtig gewesen. Die ganze Zeit. Und Luna – die selbsternannte Pferdeexpertin – hatte es nicht bemerkt!
Plötzlich war alles chaotisch. Luna rannte los, holte Eimer mit Wasser, sammelte Heu zusammen, sprach beruhigend auf Naya ein, während ihr eigenes Herz so laut hämmerte, dass sie kaum ihre eigenen Worte verstand.
„Das ist nicht dein Ernst, Naya! Wie konnte ich das nicht merken? Seit wann? Wer? Und… wie zur Hölle hast du das vor mir geheim gehalten?!“
Naya antwortete nicht – natürlich nicht. Sie war zu sehr mit der Geburt beschäftigt, und Luna verfluchte sich selbst für ihre Panik.
Eine Geburt war immer riskant, besonders bei einer alten Stute wie Naya. Luna erinnerte sich an all die Geschichten von Komplikationen, an all die Male, die sie als Kind gefürchtet hatte, dass ihre geliebten Pferde verletzt oder schwach sein könnten.
Doch Naya kämpfte.
Die Stunden vergingen zäh wie Honig, doch schließlich, als die ersten Sonnenstrahlen über Apfelhain krochen, geschah es.
Ein klitschnasses, winziges Fohlen lag im Stroh, seine langen Beine noch unbeholfen angewinkelt.
Luna wagte kaum zu atmen.
Das Fohlen blinzelte träge, dann bewegte es langsam die Ohren. Seine Nase zuckte, schnupperte an der neuen Welt, während Naya mit einer erschöpften Zärtlichkeit den Kopf senkte und es mit sanften Stupsern leckte.
Luna spürte, wie sich ihre Kehle zuschnürte.
„Heilige Karotten, du hast es echt durchgezogen“, flüsterte sie.
Sie wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte.
Sie hatte sich nie vorstellen können, dass Naya noch einmal Mutter werden würde. Dass die alte, blinde Stute, die ihre letzten Jahre friedlich mit ihr verbracht hatte, noch so eine Überraschung für sie bereithielt.
Das Fohlen war winzig, schmächtig, aber seine Augen waren wach. Es hatte eine helle, fast silbrige Färbung mit dunklen Flecken an den Beinen, und als es vorsichtig den Kopf hob, trafen seine großen, dunklen Augen direkt auf Luna.
Etwas in ihr machte einen Satz.
„Oh nein“, murmelte sie. „Nein, nein, nein. Das geht nicht.“
Sie kannte sich selbst gut genug, um zu wissen, dass sie gerade in Sekundenschnelle ihr Herz an dieses kleine Wesen verloren hatte.
Und das war ein Problem.
Denn eine Entscheidung stand bevor.
Und dieses Mal würde sie wehtun.
Kapitel 4: Eine Entscheidung mit Hufabdruck
Die Sonne kroch über die Dächer von Apfelhain, tauchte die Felder in goldenes Licht und ließ die noch feuchten Wiesen glitzern. Der neue Tag begann friedlich – doch im Stall, zwischen dem Stroh und den Schatten der alten Holzbalken, hing eine unausweichliche Entscheidung in der Luft.
Aaron stand in der Stallöffnung, die Arme vor der Brust verschränkt, seine Stirn in tiefe Falten gelegt. Sein Blick ruhte auf Luna, die am Boden kniete, eine Hand auf Nayas Hals gelegt, die andere auf dem noch feuchten Fell des kleinen Fohlens.
„Du weißt, dass es nicht geht, oder?“ Aarons Stimme war ruhig, aber entschlossen.
Luna schwieg.
„Ein blindes, altes Pferd ist eine Bürde. Ein junges Fohlen ist eine Chance. Du kannst nicht beide behalten, Luna.“
Die Worte trafen sie wie ein Peitschenschlag.
Sie hatte gehofft, gehofft, dass Aaron, der Herrscher über Apfelhain, ihr diese Entscheidung ersparen würde. Dass er einlenken würde, eine Lösung finden würde, irgendeine Möglichkeit, beide Pferde zu behalten.
Doch sie kannte ihn zu gut.
Aaron war kein grausamer Mann, aber er war pragmatisch. Ein König, der die Verantwortung für sein Land trug. Für ihn war dies keine emotionale Angelegenheit, sondern eine simple Rechnung: Futter, Platz, Überleben.
Luna sah ihn an. Ihre grünen Augen funkelten wie Blätter im Sturm.
„Du verlangst von mir, mein Herz zu zerreißen.“
Aaron erwiderte ihren Blick ohne zu blinzeln. „Ich verlange von dir, eine Wahl zu treffen.“
Er hatte nicht Unrecht.
Naya oder das Fohlen.
Luna wusste, dass sie keine gute Wahl hatte. Nur eine weniger schmerzhafte.
Sie schloss die Augen, versuchte, ihr rasendes Herz zu beruhigen. Die Erinnerungen an Naya fluteten über sie hinweg – die ersten Begegnungen, die Nächte, in denen sie neben ihr im Heu geschlafen hatte, das Gefühl von Vertrauen und Wärme, das sie immer verspürt hatte, wenn sie bei ihr war.
Naya war Familie.
Aber das Fohlen…
Es hatte eine Zukunft.
Luna biss sich auf die Unterlippe.
„Und wenn ich es doch versuche?“ fragte sie leise. „Wenn ich beide behalte? Wenn ich mehr arbeite, mehr verdiene, irgendeinen Weg finde?“
Aaron seufzte.
„Luna… du bist die Sturste, die ich kenne. Aber das hier ist kein Märchen. Ein alter Baum mag schön sein, aber ein junger wird stark genug, um Stürme zu überstehen. Naya hatte ihr Leben. Das Fohlen verdient eine Chance auf seines.“
Es war grausam.
Es war vernünftig.
Luna wusste es.
Und so fiel ihre Entscheidung.
Langsam, als würde ihr jeder Schritt ein weiteres Stück ihres Herzens nehmen, beugte sie sich vor und drückte ihre Stirn gegen Nayas weiches, warmes Fell.
„Es tut mir leid“, flüsterte sie.
Naya bewegte sich nicht. Sie atmete nur tief und ruhig, als wüsste sie längst, was Luna tun musste.
Ein letzter Blick auf das Fohlen – jung, unschuldig, voller unentdeckter Möglichkeiten.
Dann richtete sich Luna auf und nickte Aaron zu.
Ihre Stimme war kaum mehr als ein Hauch.
„Ich gebe das Fohlen ab.“
Aaron sagte nichts. Doch in seinem Blick lag kein Triumph, nur leises Verständnis.
Er hatte diese Entscheidung nicht für sie getroffen. Aber er hatte sie ihr abverlangt.
Luna wusste, dass sie ihm das nie verzeihen würde.
Doch manchmal, so schmerzhaft es war, bedeutete Liebe auch, loszulassen.
Abschluss: Ein Abschied
Nicht ich, Vivisol, Chronist der Gilde GDSM, sondern Aaron war es, der darauf bestand, dass Luna sich zwischen der alten Stute Naya und dem neugeborenen Fohlen entscheiden musste. Ich schreibe nur die Geschichte nieder, so wie sie sich in Apfelhain zugetragen hat.
Und es war eine Geschichte, die von Verlust, Verantwortung und dem unausweichlichen Lauf des Lebens erzählte.
Luna hatte ihre Wahl getroffen – nicht aus Leichtigkeit, nicht aus Herzlosigkeit, sondern weil das Leben sie dazu gezwungen hatte. Sie behielt Naya, ihre treue Gefährtin, ihre Seelenfreundin. Und das Fohlen? Es wurde fortgebracht, in eine neue Heimat, zu einem Hof, der ihm eine Zukunft bieten konnte, die Luna ihm nicht gewährleisten konnte.
Der Abschied war leise.
Luna hatte das kleine Wesen noch einmal sanft berührt, seine weichen Ohren gestreichelt, bevor es unter der Obhut eines erfahrenen Pferdezüchters den Hof verließ. Sie hatte nicht geweint. Nicht vor anderen. Doch als die Kutsche mit dem Fohlen in der Ferne verschwand, stand sie lange am Zaun, den Blick starr auf den Horizont gerichtet.
Naya, blind und alt, hatte sich an ihre Seite gestellt, den Kopf an Lunas Schulter gelehnt. Vielleicht spürte sie den Schmerz. Vielleicht wusste sie, dass ihre junge Freundin an diesem Tag ein Stück ihres Herzens eingebüßt hatte.
Aaron sagte nichts mehr dazu.
Seine Entscheidung hatte Luna vor eine harte Prüfung gestellt. Er hatte sie zu einer Erwachsenen gemacht, zu jemandem, der verstand, dass das Leben nicht aus perfekten Lösungen bestand, sondern aus schmerzhaften Entscheidungen.
Doch eines Tages, so flüsterten sich die Leute in Apfelhain zu, sah man Luna in den frühen Morgenstunden mit Naya auf der Koppel. Und wer genau hinsah, konnte erkennen, dass die alte Stute versuchte, sich noch einmal zu drehen, noch einmal einen eleganten Hufschwung anzusetzen – als würde sie sich an die Tänze ihrer Jugend erinnern.
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